Mark Semmler

Am 17.07.2014 (lange, lange her) habe ich eine Fortbildung zum “Cyber-Security Practitioner” (mehr Informationen über die Ausbildung) besucht.

Heute wurde mir über mein Kontaktformular die Frage gestellt "Ist eine Zertifizierung zum Cyber-Security Practitioner sinnvoll?". Obwohl das Thema eigentlich schon ziemlich alt ist, möchte ich deshalb hier ein paar Worte über das damalige Erlebnis verlieren und meinen aktuellen Standpunkt klarstellen.

Ich finde den Leitfaden Cyber-Sicherheits-Check wirklich sinnvoll und gut. Der Cyber-Sicherheits-Check ist in meinen Augen ein niederschwelliges Angebot und kann vielleicht für so manches Unternehmen der Einstieg in die strukturierte Informationssicherheit sein. Daran hat sich nichts geändert.

Allerdings empfand ich die damalige "Ausbildung" der ISACA als die mit Abstand schlechteste Veranstaltung, die ich jemals im IT-Security-Umfeld durchleiden musste. Ich drücke mich jetzt mal sehr diplomatisch aus: Der Seminarpreis von € 700,- war in meinen Augen nicht gerechtfertigt und hat einen sehr komischen Beigeschmack hinterlassen. Wer mag, kann meine damalige Beschwerdemail gerne als Kopie erhalten. Die Reaktion der ISACA auf meine Beschwerde war ebenfalls völlig unprofessionell.

Ist eine Zertifizierung zum Cyber-Security Practitioner in meinen Augen sinnvoll?

Meine Meinung: Wenn der Kurs nicht von Grund auf reformiert und nicht die Mehrzahl der Dozenten konsequent ausgewechselt wurden kann ich von einem Besuch und damit zur Fortbildung als “Cyber-Security Practitioner” allen Interessenten nur dringend abraten.

ACHTUNG, möglicher Interessenskonflikt?!

Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich der Teamleiter für die Erstellung der VdS Richtlinie 3473 war und auch heute eng mit den Richtlinien verbunden bin. Manche könnten in der VdS 3473 eine Konkurrenz zum Leitfaden Cyber-Sicherheits-Check sehen und mir mit diesem Blogeintrag unlautere Motive unterstellen. Bilden Sie sich eine Meinung. Ich habe versucht, so objektiv wie möglich Stellung zu beziehen.